Renate Steinmann

«Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern, aber du kannst jetzt anfangen und das Ende ändern» C. S. Lewis

Kursleiterin und Künstlerin

Kreatives Schaffen und Experimentieren mit verschiedenen Materialien wurde mir wohl in die Wiege gelegt. Ich brachte in jungen Jahren von meinen Streifzügen durch und Wald und Wiese, aber auch von den Baustellen, die es in meiner Umgebung reichlich gab, viele Dinge nach Hause. Aus diesem Sammelsurium fertigte ich kleine Kunstwerke an. Mein Zimmer war oft ein Chaos, trotzdem unterstützten meine Eltern mich immer darin, meine Ideen umzusetzen. Auch malte ich gerne grossformatige Bilder, die ich auf dem Boden ausbreiten musste und nur gerollt gelagert werden konnten. Ich hatte schon in jungen Jahren viel Interesse in verschiedenen Bereichen gehabt und so entschied ich mich dann für eine Ausbildung als Modedesignerin. Zuerst Damenschneiderin mit BMS und dann besuchte ich die Kunstgewerbe Schule Fachrichtung Modedesign. Das Ausüben dieses Berufes begeisterte mich sehr und ich hätte nie gedacht, dass die Reise weiter gehen würde. Ich sehnte mich nach einer Arbeit, bei dem das Endprodukt weniger kurzlebig ist.

Nebenbei bildete ich mich im In- und Ausland in diversen dekorativen Wandgestaltungstechniken wie Illusionsmalerei (Trompe L’oeil), Stucco Veneziano, Tadelakt, Lasurtechniken und Vergolden weiter. Zuerst führte ich die Arbeiten nebenbei durch und merkte bald, dass dies meine neue Leidenschaft werden könnte.

1995 machte ich mich selbständig und gründete die eigene Firma für dekorative Wand- und Möbelgestaltung. Ich hatte in diesen arbeitsintensiven Jahren viele tolle und verrückte Aufträge. Zum einen gestaltete ich Geschäfts- und Privaträume und machte Beratungen von Wohnkonzepten. Die Auseinandersetzung mit den Wünschen, Ideen und Ansprüchen der Kunden, war oft eine grosse Herausforderung. Schlussendlich musste es ausführbar sein und die Kosten spielten auch eine Rolle. Ich ging voll und ganz in dieser Zeit in meiner Arbeit auf.

Ich entdeckte das Mosaiklegen und auch dies wurde in meine Firma aufgenommen. Schon bald fragte mich eine Kundin, ob ich Kurse geben würde. Dazu kam dann bald auch der schweizweit erste Mosaiksteinhandel mit Internetshop. Zusätzlich experimentierte ich mit Beton, denn meine Idee war es, witterungsbeständige Skulpturen zu schaffen, welche man mit Mosaik veredelt werden können.

Da ich in der ganzen Schweiz Aufträge annahm, war ich oft gezwungen, auswärts zu übernachten. Es war an der Zeit, mein Schaffen unter die Lupe zu nehmen. Ich machte einfach zu viel. Dazu kam, dass ich trotz schöner Arbeit, einfach nicht mehr so lange weg sein wollte. Ich hatte oft regelrecht Heimweh. Ich entschloss mich mehrheitlich den Kursen und den Beratungen zu widmen. Interessante Aufträge in der Umgebung führe ich immer noch aus.

Ich bin immer noch sehr begeistert vom kreativen Arbeiten. Es fasziniert mich immer wieder, was in jedem Menschen steckt, wenn er es nur zulässt etwas zu erschaffen. Ich bewundere meine Kursteilnehmer, die einfach so einen Kurs bei mir buchen und teilweise noch nie kreativ gearbeitet haben. Diese Menschen wollen oft etwas Neues lernen und für sich eine Freizeitbeschäftigung finden, die ihnen viel Ruhe und auch Heilung bringt. Dies hört sich sehr abgehoben an. Doch ist es nicht so, dass man sich am kreativen Erschaffen in einem Objekt verliert und sich darin schlussendlich darin wiederfindet. Für mich gibt es nichts Schöneres, als wenn nach einem manchmal für mich turbulenten Kurstag, die Teilnehmer strahlend nach Hause gehen und mir versichern, wie toll es bei mir war und wie gerne sie wieder kommen wollen. Die Atmosphäre sei so einzigartig in meinem Atelier. Sie seien ganz verblüfft und angespornt von dem sehr grossen Mosaiksortiment und meinen vielen Beispielen. Man merke, dass ich gerne mein Wissen mit ihnen teile. Ich liebe es, die Menschen zu beflügeln und ihnen ihr Inneres herauszukitzeln. Denn es schläft vieles in jedem Menschen, was an die Oberfläche gelockt werden will. Nur so entstehen die vielen tollen Kreationen, die jeder Einzelne sehr stolz macht und erfüllt.

Manchmal denke ich, dass ich 200 Jahre alt werden muss. So viel will ich ausprobieren. Ach ja, ich habe ja ganz vergessen zu erwähnen, dass ich seit vielen Jahren töpfere und wieder einmal ein weiteres Elfenhäuschen für den Garten machen möchte. Diese stelle ich in den Garten und beleuchte sie von innen.

Für die Begeisterung und die Treue, sowie die entstandenen Freundschaften möchte ich mich ganz herzlich bei Dir bedanken.

Mit den besten Wünschen
Renate Steinmann

„Die Ausbildung und Vergeistigung der Sinne, welche für die Kunst notwendig ist, kann alleine durch das Handwerk kommen, durch die beständige Arbeit am Stoff.“

(Paul Ernst)

Beispiele eigener Werke